Freitag, 18. Oktober 2013

Sergej Lukianenko: Wächter der Ewigkeit

Wächter der Ewigkeit
Sergej Lukianenko

Taschenbuch: 448 Seiten
Verlag: Heyne Verlag (2. April 2007)
ISBN-13: 978-3453522558


Klappentext


 Nach den Bestsellern "Wächter der Nacht", "Wächter des Tages" und "Wächter des Zwielichts" nun der Höhepunkt in Sergej Lukianenkos einzigartiger Mystery-Saga um die sogenannten "Anderen" - Vampire, Hexen, Magier, Gestaltwandler -, die seit ewigen Zeiten unerkannt in unserer Mitte leben.

Längst ist der Friede zwischen den Mächten des Lichts und den Mächten der Dunkelheit zusammengebrochen, und auf Moskaus Straßen tobt eine unerbittliche Schlacht. Da taucht eine rätselhafte Kraft auf, die das Schicksal der Welt für immer entscheiden wird ...

Sergej Lukianenkos Wächter-Romane: eine einzigartige Mischung aus Horror und Fantasy, die als Vorlage für die erfolgreichsten russischen Filme aller Zeiten diente und auch in Deutschland längst Kultstatus erreicht hat.


Frankys Kritik

Es ist wohl keine Überraschung, wenn ich bemerke, dass sich auch Band 4 in drei Geschichten aufteilt. Thematisch befassen sich die Teile diesmal mit der Beschaffenheit des Zwielichts, und um hinter die Geheimnisse zu gelangen, darf Anton sich auf Reisen begeben.

Erste Episode (Die gemeinsame Sache)
Anton soll einen Mord in Edinburgh an einen jungen Russen aufklären, dessen Vater ein Bekannter Gesers, Antons Vorgesetzter aus der Nachtwache, ist. Als sich überraschenderweise auch Sebulon, Leiter der Tagwache, für den Fall interessiert und sogar die Inquisition nicht unbeteiligt zu sein scheint, wird Anton hellhörig und hört bei den Ermittlungen in England vom Kranz der Schöpfung, einem uralten Relikt des Magiers Merlin.

Zweite Episode (Der gemeinsame Feind)
Anton reist nach Usbekistan, wo sich ein alter Anderer aufhalten soll, der Merlin noch persönlich kannte und Informationen über den Kranz der Schöpfung liefern könnte. Unterdessen versuchen drei Abtrünnige, ein Dunkler Vampir, ein Lichter Heiler und ein Kampfmagier der Inquisition, deren Identitäten noch unbekannt sind, das Artefakt an sich zu bringen, weil es angeblich die Macht besitzt, die Barriere zwischen dem Zwielicht und der realen Welt einzureißen.

Dritte Episode (Das gemeinsame Schicksal)
Die Abtrünnigen haben sich zur Ewigen Wache zusammengeschlossen und beabsichtigen Anton zu zwingen, für sie das Rätsel Merlins zu lösen, das den Kranz der Schöpfung verbirgt. Sie vermuten, dass alle gestorbenen Anderen in der sechsten Schicht des Zwielichts verweilen und durch die Zerstörung des Zwielichts mithilfe des Kranzes befreit und ins Leben zurückgeholt werden können.

Bei diesem Band scheiden sich die Geister. Während nicht wenige Leser die Verlagerung der Handlung nach England und Sarmakant als Verlust des russischen Geistes ansehen, vermögen die Ortswechsel in meinen Augen der Geschichte neue Impulse zu verleihen. Die Einblicke in die Wachen anderer Länder und in das Wesen des Zwielichts selbst gestalten diesen vierten Teil abwechslungsreich und bewahren Lukianenko davor, sich womöglich zu wiederholen. Die Handlung um Merlins Kranz der Schöpfung hält die drei Episoden weitaus stärker zusammen, als es die beiden ersten Bände getan haben. Damit gelingt es dem Autor sogar noch stärkere Spannung aufkommen zu lassen, als es im dritten Buch möglich gewesen ist. Die Auflösung mündet in eine Überraschung, kumuliert aber nicht in ein aufwendiges Finale, das das Ende der Wächterreihe kennzeichnen würde. Somit vermutet der Leser einen fünften Teil, den Lukianenko dann auch umgesetzt hat. Freuen wir uns also auf den nächsten Wächterroman. Die Wächter der Ewigkeit haben mir persönlich beim Lesen viel Freude bereitet und die Serien auf hohem Niveau gehalten.



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