Samstag, 7. September 2013

Sergej Lukianenko: Wächter des Zwielichts

Wächter des Zwielichts
Sergej Lukianenko

Taschenbuch: 480 Seiten
Verlag: Heyne Verlag (4. September 2006)
ISBN-13: 978-3453531987


Klappentext

 "Wächter des Zwielichts" ist nach "Wächter der Nacht" und "Wächter des Tages" der dritte große Roman in Sergej Lukianenkos Bestsellersaga um die so genannten »Anderen« - Vampire, Gestaltwandler, Hexen und Magier -, die seit ewigen Zeiten unerkannt in unserer Mitte leben. Zwei Organisationen obliegt es, den Frieden zwischen den Mächten des Lichts und den Mächten der Dunkelheit zu erhalten. Doch dieser Friede hat nun keinen Bestand mehr - und auf Moskaus Straßen tobt die entscheidende Schlacht ...


Frankys Kritik

Auch der dritte Teil der Geschichte über die Anderen gliedert sich, wie bereits gewohnt, in drei Teile oder besser gesagt, in drei Episoden. Dieses mal verbindet aber mehr als nur ein roter Faden die drei Geschichten. Damit strebt der Roman unaufhaltsam einem dramatischen Höhepunkt entgegen. Vielleicht ist dies der Tatsache geschuldet, dass Wächter des Zwielichts eigentlich der letzte Teil einer Trilogie werden sollte, doch der Autor noch beim Schreiben den Entschluss fasste, weitere Teile folgen zu lassen. Demzufolge bleiben noch etliche Geheimnisse ungelöst, obgleich das Finale die größte Kraft (gemessen an seinen beiden Vorgängern) bietet. Handlungstechnisch beschäftigt sich Lukianenko dieses Mal auf das Wesen der Anderen und ihre Unterschiede zu den Menschen und die Gemeinsamkeiten.

Erste Geschichte: Niemandszeit
Nachtwache, Tagwache und die Inquisition erhalten die beunruhigende Nachricht, dass ein Mensch in einen Anderen verwandelt werden soll. Hielt man dies bisher zwar für unmöglich, setzen alle drei Institutionen doch ihre Ermittler an den Fall. Die Nachtwache schickt Anton, die Dunklen dessen Freund, den Vampir Kostja und als Inquisitor macht sich Edgar auf den Weg. Bald wird ihnen klar, dass eine Verwandlung nicht nur möglich ist, sondern auch in der Vergangenheit bereits geschehen ist.

Zweite Geschichte: Niemandsraum
Antons wohlverdienter Urlaub wird vom Erwachen der Hexe Arina aus einem 60jährigen Schlaf gestört. Sie soll im Besitz des sagenhaften Fuarans sein, einem Buch, mit dem angeblich die Verwandlung von Menschen in Andere möglich sein soll. Zudem enthält es noch weitere Informationen, die das Wesen der Anderen in einem völlig neuen Licht erscheinen lässt.

Dritte Geschichte: Niemandskraft
Die Enthüllungen des Fuarans, das inzwischen gestohlen wurde, demoralisieren Anton derart, dass er den Dienst bei der Nachtwache quittieren will. Sein Vorgesetzter, der lichte Magier Geser, kann ihn dennoch zum Fortführen seiner Ermittlungen bewegen. Der Dieb des Fuarans scheint für Anton kein Unbekannter zu sein. Unter Mithilfe seines Bekannten Sass aus der ersten Geschichte, der tatsächlich zu einem Anderen geworden ist, versucht Anton den Dieb zu stellen, der mehr beabsichtigt, als nur einen Menschen zu verwandeln.

Die Beschränkung auf Anton als alleinigen Erzähler tut dem dritten Band der Wächterreihe außerordentlich gut, gab sich Teil zwei doch etwas verworren und uneinheitlich. Da inzwischen zwei weitere Bände erschienen sind, erhebt sich beim Leser keine Erwartungshaltung eines endgültigen Abschlusses, was die Wirkung des Finales erhöht, kann er sich doch auf Auflösung der Handlungsfäden dieses Buches konzentrieren, ohne auf endgültige Antworten zu müssen. Die bleiben nach wie vor den späteren Bänden vorbehalten. Ein spannender Band mit vielen melancholischen Anklängen. Ein wirklicher Höhepunkt der Reihe.


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